Kirche Hohengörsdorf
Die Kirche in Hohengörsdorf gilt als eine der schönsten Kirchen des Flämings. Sie ist auch eine der ältesten Kirchen und man kann erkennen, dass sie bald nach der Gründung des Ortes zwischen 1200 und 1250 gebaut wurde. An das in der Grundfläche rechteckige Kirchenschiff schließt sich ein quadratischer Chorraum an und an dessen Ostende muschelartig die Apsis.
Geschichte:
- zw. 1200-1250 erbaut als robustes romanischer Feldsteinbau - Rechteckbau mit eingezogenem Chor und Apsis
- 1857 entsteht heutige Innengestalt mit geschlossener Barockausstattung;Turm mit Laterne wird erstmals teilweise abgetragen und überarbeitet (neue Eindeckung, gestrichen)
- Orgel (mit hohem Prospekt von der Vorgängerorgel) von Friedrich Kienscherf, Eberswalde, unterlegt barocke Pracht der Kirche, Einbau ca. um 1900, nicht mehr spielbar
- 1730 Kanzelaltar aus Sandstein von Johann Angermann
- 1906 Abbruch / Neuaufbau des Turmes
- ca. 1915 Kircheninneres gemalt
- 1920 Restaurierung des Altares
Besonderheiten
- Das Mauerwerk dieser Feldsteinkirche gehört zu dem Aufwändigsten, das im Fläming zu finden ist.Überwiegend große, zum Teil ausgesprochen mächtige Quader in sauberen Schichten verlegt bezeugen eine wahrhaft imponierende Leistung der Steinmetzen.
- Einige ursprüngliche Fenster sind heute noch erhalten, später vergrößerte erkennen wir an der Einfassung mit Backsteinen. Die Gemeindepforte im Kirchenschiff ist heute der Eingang zur Kirche, erkennbar ist aber auch noch die Priesterpforte in der Apsis, welche im 18. Jh. zugemauert wurde.
- Die Westwand erhielt zur Verstärkung der Tragkraft für den recht kräftigen Dachturm zwei große Strebepfeiler an den Wandecken, um einen Druckausgleich herzustellen.
- Die weißen und vor allem altrosa gefärbten Wände hinterlegen als helle Folie die dunklen braunroten Farben des Mobiliars und der grauroten Balkendecke. Durch diesen starken Kontrast wird der mit vielen Ornamenten belegte Farbklang besonders hervorgehoben.
- Vor der Orgel schwingt eine Hufeisenempore ein wenig in den Kirchenraum hinein, welche auf eine volkreiche Gemeinde jener Zeit und den dafür notwendigen Sitzplatzbedarf hinweist.
- Der mit Sprossenfenstern verschlossene Pfarrstuhl im Chorraum ergänzt mit seiner geschwungenen profilierten Oberkante mit geflügeltem Engelskopf den schönen Raumeindruck. Er diente dem Pfarrer und seiner Familie als Ruhesitz während der langen Gemeindegesänge. Das weiterhin vorhandene Gestühl im Chorraum ist Zeuge der Reste einer Bauernhierarchie: hier saßen die Bürgermeister oder Gemeindeältesten, die Hüfner oder Vollbauern.
- Ein sehr hoher Doppelsäulenaufbau des Altares trägt entsprechend zwei hintereinander gestaffelte , gesprengte Giebel, die ausgefüllt sind mit einem dichten Wolkenkranz. Die tulpenförmige Kanzel lagert auf einer breitgewölbten Konsole. An den Seiten wird sie eingefasst von Moses und Christus in den unruhig bewegten Konturen der barocken Plastik.