Bis in das Jahr 1304 reicht die Geschichte des Dahmer Klosters zurück, dessen Entwicklung stark von den lokalen Obrigkeiten bestimmt wurde. Der Burgherr Hannß von und zu der Dame schenkte Karmelitermönchen Land und eine Mühle als Gegenleistung für Totenmessen für seine verstorbenen Eltern.
Nach außen hin abgeschirmt, bildete das Kloster innerhalb der Stadtmauern Dahmes ein eigenständiges Gemeinwesen. Dem Kloster war ein Hospital „St. Erasmus“ angegliedert, so dass der Ort neben der Seelsorge auch sozialen Zwecken diente. Darüber hinaus betrieb das Kloster auf zahlreichen Ländereien Landwirtschaft und beeinflusste auf diese Weise aktiv auch das wirtschaftliche Leben der Stadt.
Der Niedergang des Dahmer Konvents setzte mit Beginn der Reformation in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein. Bereits vor 1545 verließen die letzten Mönche Dahme. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1563 wurden der Stadt auf ihren Wunsch hin das Kloster sowie dessen Besitzungen übertragen. Bedingung dafür war die Errichtung eines Hospitals mit dazugehöriger Kirche an entsprechender Stelle. Im Jahr 1747 wurde die Hospitalkirche eingeweiht, 1734 begann auch der Bau des eigentlichen Hospitals hinter der Kirche (das heutige Feuerwehrdepot). Der Bau von Hospital und Kirche wurde unter anderem auch vom damaligen Landesherren Johann Adolph II von Sachsen-Weißenfels finanziell unterstützt. Davon zeugen unter anderem bis heute die Initialen „JA“ über dem barocken Kanzelaltar. Eine Zäsur in der baulichen Geschichte des Objekts bildet die Umgestaltung zu einem Kleinrentnerheim 1923. In das Kirchenschiff wurden mehrere Etagen eingezogen. Lediglich ein kleiner Teil blieb als Kirche erhalten.
Somit war das Kloster bis in die heutige Zeit nicht nur durch seine Bauten stadtbildprägend, sondern beeinflusste ebenso die Entwicklung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens vor Ort. Seit 1998 stand das Gebäude nach einem Blitzeinschlag im Turm leer. Am 12.12.2012 wurde nach aufwendiger Sanierung die barrierefreie Kulturherberge Kloster Dahme/Mark, ein Zentrum kultureller und sozialer Angebote eröffnet.
Für die Sanierungsarbeiten an der Außenhülle des Gebäudes wurden in den Jahren 1999 und 2000 Städtebaufördermittel in Höhe von rund 321.029 Euro genutzt sowie für die Jahre 2011 und 2012 rund 873.419 Euro Fördermittel aus der integrierten ländlichen Entwicklung ILE u. LEADER für die Innensanierung verwendet.
Die Nutzung als Kultur- und Begegnungsstätte wird sich positiv auf die weitere städtebauliche, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Innenstadt auswirken, wodurch an die frühere stadtprägende Bedeutung des Klosters angeknüpft werden kann.